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Sonntag, 22. Juni 2008

Fazit nach 3 Wochen und 3.300 km

Das Fazit fällt mir etwas schwer, gerade wenn ich diese Tour mit unserem Trip durch den Westen der USA vergleiche oder sogar mit der Reise nach China im letzten Jahr. Gefühlt haben wir dort mehr gesehen, aber objektiv lässt sich das schwer vergleichen.

Im Einzelnen:

Das gesamte Land Kanada hat eine unglaubliche Größe (zweitgrößtes Land der Erde). Gemessen an unseren 3.300 km und dem Gebiet auf dem wir uns bewegt haben, haben wir einen geradezu lächerlich kleinen Ausschnitt gesehen. Man muß sich das nur mal auf der Landkarte anschauen.

In Toronto, Ontario gestartet haben wir einen Schlenker über die Niagara-Fälle gemacht und sind dann im Prinzip dem St. Lorenz Strom nach Nord-Osten gefolgt. Vorbei an den Metropolen Ottawa, Montréal und Quebec. Bei Tadoussac sind wir dann in südlicher Richtung quer durch New Brunswick bis hinunter nach Halifax, Nova Scotia (Canada’s Ocean Playground) gefahren.

Dabei sind wir nur einem sehr groben Plan gefolgt, der die Route mehr oder weniger vorgegeben hat. Ein genaueres Hinsehen in den einzelnen Städten war nicht möglich, da einfach die Zeit unangemessen kurz ist. Im Vergleich dazu haben wir New York bereits 2 x (ich selber 3 x) besucht und dabei alleine 2 Wochen nur für eine einzige Stadt Zeit gehabt. Man kann sich in so kurzer Zeit eigentlich nur ein bisschen treiben lassen und versuchen den Flair der einzelnen Städte und Provinzen auf sich einwirken zu lassen.

Das ist uns denke ich gut gelungen, denn die Unterschiede zwischen einer echten Großstadt wie Toronto (im Vergleich zu New York aber eher seeehr ruhig), Ottawa als beschaulichen Regierungssitz, einer eher europäisch angehauchten Quebec City oder dem auch sehr schönen Halifax waren deutlich zu spüren. Insgesamt aber war sehr auffällig, dass es in alle Städten sehr ruhig zu ging und von Verkehrschaos à la New York oder Los Angeles keine Spur.

Was mich in Ontario verwundert hat (schlecht vorbereitet!) war das flache Land und die wenigen Wälder (waren da überhaupt welche?). Kanada aus Bildbänden und Filmen hatte ich eher so im Kopf, wie wir es später in Quebec gesehen haben: nicht unbedingt hohe Berge (es waren ja nicht die Rocky Mountains, sondern die Apalachen), aber doch eine sehr hügelige und dicht bewaldete und äußerst dünn besiedelte Gegend. Und überall kleine Seen!! Teilweise Bilder wie von Postkarten. Leider mussten wir gerade dort ein wenig unter den Moskitos leiden (den einen oder anderen Stich spüre ich heute noch, während ich hier am Flughafen sitze).

Aber warum habe ich eingangs davon gesprochen, dass mir ein Fazit schwer fällt? Vielleicht deshalb, weil wir einer fast schon alten Tradition folgend immer wieder zwischen organisierten Touren und selbstarrangierten Touren abwechseln und im direkten Vergleich zum letzten Jahr (China) quasi jeden Tag aufs Neue den Tag gestalten mussten. Nicht, dass das ein Problem ist, aber es geht halt schon Zeit drauf für Routenplanung, Abstimmung, was man gemeinsam anschauen will und wo man die nächsten Nächte verbringt.

Man kann natürlich auch von zu Hause aus schon einiges planen, aber wie wir gesehen haben, fällt das Eine oder das Andere dann doch flach, wenn entweder das Wetter nicht mitspielt, oder aber zu wenige Touristen unterwegs sind.

Wobei uns das mit den wenigen Touristen sehr entgegengekommen ist, denn so hatten wir an vielen Orten unsere Ruhe und mussten nicht um die besten Plätze kämpfen ;-) In Quebec sind wir irgendwie 2 Tage hintereinander zwischen die Fronten von Schulausflügen geraten und da haben wir erlebt, wie es höchst wahrscheinlich ab dem 01.07. zugeht.

Also kurz: Kanada ist ein riesiges Land (wer hätte das gedacht? ;-)), 3 Wochen sind das absolute Minimum für einen Schnupperkurs, der Jeep hat sich wieder bewährt, American Breakfast ist klasse (aber nicht jeden Tag!), die Landschaft in Quebec ist sensationell, mein (unser) französisch ist passiv grenzwertig und aktiv unter aller Kanone und ja …. Es war schön! Mit Sicherheit nicht zum letzten Mal. Aber beim nächsten mal vielleicht doch die Rockys???? Mit oder ohne Skifahren …

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